Robert Roth

Avatar


Code-Affe

NRW

12. Mai 1982



×

Ich bin's nur

Auf dieser Seite schreibe ich als Privatperson. Die Inhalte geben nicht notwendigerweise die Meinung meiner Arbeitgeber wieder.

Diese Seite verwendet keine Cookies.

 
Avatar 25. November 2023

Robert Roth



In der Bubble hört man die Definition des Staats meist folgendermaßen:

  1. Der Staat ist der territoriale Zwangsmonopolist,
  2. der ultimative Entscheider aller Konflikte, die auf dem Territorium entstehen, das er beansprucht und
  3. der mit der Macht der Besteuerung ausgestattet ist.

Ich versuche, zu zeigen, daß Punkt 2 falsch und Punkt 3 redundant ist. Vielleicht ist das auch schon bekannt. Für Punkt 3 ist es recht offensichtlich: Steuern sind insbesondere Raub, und Raub ist die Wegnahme einer Sache durch Anwendung oder oder Androhung von Zwang. Ein Zwangsmonopolist gesteht sich ja gerade das exklusive Recht an jeder Form des Zwangs zu, und davon ist eben Raub und Besteuerung nur ein Sonderfall.

Beim ultimativen Entscheider bin ich mir gar nicht so richtig sicher, ob es überhaupt stimmt. Der Staat muß hier verhindern, daß die Konfliktparteien Zwang anwenden, weil er sonst das Monopol am Zwang aufgibt und aufhört, ein Staat zu sein. Das Abhalten der Konfliktparteien vom Einsatz von Zwang ist aber mit dem Aufwand von Resourcen verbunden. Als Korollar läßt sich bemerken, daß das Untebrbinden des Zwangs selbst durch Zwang erfolgen muß; Andernfalls müßte der Staat die Konfliktparteien dafür bezahlen, daß die die Zwangshandlungen unterlassen. Dadurch könnten die Bürger den Staat durch fortgesetzte Zwangshandlung, die der Staat durch Bezahlung unterbinden müßte, ausbluten.

Wie auch immer der Staat vorgeht, beendet er durch Unterbinden der Zwangshandlungen nicht den Konflikt. Das kann er überhaupt nicht, denn der Konflikt ist ja erst beendet, wenn die Uneinigkeit über die Resource beendet ist.

Was der Staat tun kann, ist, nach eigenem Gutdünken (willkürlich oder unter Berufung auf Gesetze, die er verabschiedet hat) einen Gewinner des Konflikts zu festzulegen und den Konflikt selbst für beendet zu erklären. Er kann natürlich nicht darauf hoffen, daß der Verlierer dieses Urteil anerkennt, denn er hat dem Richter nicht zugestimmt. Ich komme allerdings an dieser Stelle nicht weiter. Es fehlt noch, daß der Staat nichts anderes tun kann, als den Konflikt per Diktat zu beenden und einen Gewinner festzulegen. Vielleicht kann er einfach nur ewig damit fortfahren, Zwangshandlugen zu bestrafen und darauf zu bestehen, daß die Parteien den Konflikt anders beilegen.

Man kann bemerken, daß der Staat, bzw. seine Vertreter, nach Hoppe, selbst Konflikte verursachen müssen, beispielsweise eine Uneinigkeit mit dem Besitzer über einen Teil seines Geldes darüber, wer es ausgeben darf, und Zwang anwenden wollen, um sich dessen zu bemächtigen. Sie möchten ein Urteil, daß dieses Vorgehen rechtfertigt. Aber hier gibt es das Problem, daß wir nicht über alle Konflikte sprechen, sondern nur einen Sonderfall, und auch hier ist nicht gesagt, daß es nicht anders geht.

Also, der Staat muß nicht alle Konflikte ultimativ entscheiden. Er tut es zwar normalerweise, weil es ihm Rechtfertigung verschafft, aber eigentlich muß er nur Zwangshandlungen unterbinden.

Philosophie

 
Avatar 8. November 2023

Robert Roth



Aus aktuellem Analaß muß ich dringend meine Argumente für die Entsmartphonifizierung auf den neuesten Stand zu bringen. Und ein besseres Wort als Entsmartphonifizierung zu finden.

Single point of failure

Wenn ein Smartphone kaputt ist, sind folgende Dinge kaputt:
  • Telephon (nicht offensichtlich, aber man kann mit einem Smartphone auch telephonieren. Unsauberen Recherchen meinerseits zufolge war das mal eines der sellingpoints von Smarphones)
  • Taschenlampe
  • Kalender
  • Wecker
  • MP3-Player fürs Einschlafen
  • MP3-Player für unterwegs
  • Lesestoff
Die Entsmartphonifizierung ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, diesen Mißständen zu begegnen. Nicht mal die offensichtlichste. Aber die besten alternativen Vorschläge waren, die Situation mit einem Smartphone zu akzeptieren oder mehere Smartphones zu haben.

Bildschirm

Das Smartphone soll eigentlich ein technischer Alleskönner sein, es besteht aber dem Volumen nach aus nicht viel mehr als dem Display. Es fällt aber auf, daß Smartphones in verschiedenen Größen verfügbar sind. Die Funktionalität ist bemerkenswerterweise exakt gleich. Der einzige Parameter der die Größe bestimmt, ist das Display. Die einzige mir schlüssige Erklärung ist die, daß Smartphones mit unterschiedlichen Display-Größen für unterschiedliche Zwecke geeignet sind, was dem Sinn einer Smartphones entgegensteht: Das eine ist besser zum lesen und tippen, das andere spart mehr Akku, das dritte hat 16:9-Format und ist damit auf Netflix ausgelegt. In Wirklichkeit ist selbst ein kleines Display der größte Akkufresser eines Smartphones und selbst eigentlich für fast nichts gut, wofür es genutzt wird:
  • Lesen: Es gibt keine Bücher in Smartphonegröße, außer Smartphone-Bücher, aber die werden nicht gelesen, nur verschenkt, und es sind meist Bilderbücher. Das Lesen benötigt eine Bildwiederholrate von 60 FPS, ein Blatt Papier hat eine Bildwiederholrate von Papier ist ein paar Wochen, wenn ich was falsch ausgedruckt habe, was gleich im Altpapier landet. Gegen das Lesen an einem Display habe ich natürlich nichts vorzubringen, aber ein 4-Zoll-Amoled-Display ist die schlechteste aller Alternativen. Die beste ist ein e-Ink-Display in der Größe einer Buchseite.
  • Videos: Bildwiedeholrate, Farbtiefe und Auflösung von Smartphone-Displays sind dieser Aufgabe angemessen, aber sie sind zu klein. Selbst die kleinsten Fernseher und Computer-Bildschirme waren nie so klein. Videos auf Sozialkrebsplattformen werden heutzutage auf Smartphone-Displays angepaßt. Oft sind sie im Hochformat. Naja, das Argument hat durchaus schwächen, die Bildformate haben sich immer mal geändert, aber man kann festhalten, daß man auf Smartphones eigentlich nur Videos ansehen kann, die auf Smartphone-Displays angepaßt sind.
  • Programmieren: Nur ein Scherz. Niemand programmiert auf Smartphones, weil es wegen des Displays nahezu unmöglich ist.
  • Spielen: Für Smartphones gibt es ausschließlich anspruchslose Spiele. Für Spiele sind als Spielerschnittstelle das Anzeigemedium und die Eingabeperipherie wichtig. Bei Smartphones muß das Display beide Aufgaben gleichzeitig übernehmen. Dadurch ist die Spielszenerie bei jeder Interaktion großflächig durch die Finger verdeckt. Bei dem Touch-Display handelt es sich außerdem um ein absolut zeigendes Eingabegerät. Ich habe gehört daß die internationle Schachmeisterin Sonja Bluhm am liebsten mit einem Touchpad spielt. Abgesehen davon ist mir niemand bekannt, der das je getan hätte. Üblicherweise spielt man mit Maus, Tastatur oder spezieller Spielperipherie wie Controller oder Lenkrad.
  • Musik hören: Es gibt MP3-Player ohne Display, und wenn sie eins haben, ist es oft nur ein beleuchtetes LCD-Display. Die Eingabeschnittstelle besteht aus nicht mehr als vier oder fünf Tastern, die man blind findet. Es gibt aber auch MP3-Player mit einem LED-Farbdisplay, sogar mit Touch-Funktion, allerdings deutlich kleiner, als bei einem Smartphone. Dadurch ist man imstande, offline Sozialkrebs-Videos abzuspielen, und ihn danach auszuschalten und dennoch telephonisch erreichbar zu sein. Das Layout ist Smartphone-Benutzeroberflächen nachempfunden und es gibt kleine, nutzlose Apps wie Schrittähler oder Kalender, in die man nichts eintragen kann. All das ist möglich ohne Prozessor, lediglich ein kleiner Mikrocontroller, keine spezielle Graphikhardware, trotzdem passable Bildwiederholrate -- eben weil das Display so klein ist. Wäre sowas mal open source, könnte man, wie es heute üblich ist jedem Quatsch das Gefühl eines Betriebssystems verpassen: Seinem ataschenrechner, seiner Mirkrowelle, etc... aber nach dem suckless-Prinzip mit ausschließlich dem nötigen reingepatchten Funktionen.
  • Surfen: Kombiniert die Eingabeprobleme beim Spielen und lesen. Vielleicht bin ich ja zu doof, aber beim Surfen habe ich kaum je den Link getroffen, den ich wollte, weil ich beim Touchen des Displays das Gefühl habe, mindestens ein Zehntel der Fläche des Displays anzuwählen, während ich mit einer Maus immer einen Pixel anwähle. Das könnte der Grund dafür sein, daß statt auf Webseiten die Unternehmer ihre Werbung jetzt über Apps deployen. Ich muß aber zugeben, das Scrollen auf einem Touch-Display wirklich viel besser geht und spaßiger ist, als mit einer Maus oder einer Tastatur oder Blättern in einem e-Book.
Aufgrund ihrer Größe brechen Smartphone-Displays auch leicht. Ich habe keine Informationen darüber, allerdings wären Displays perfekte Sollbruchstellen für Smartphones.

Wanze

Der schwächste Punkte, aber ich denke jetzt kann ich ihn anbringen. Das Smartphone ist eine durchdesignte Trackerwanze. Es wird werkseitig mit Spyware verseucht und hat unter der Haube alle möglichen Sensoren versteckt, die ständig ausgelesen werden (können). Am wichtigsten zu nennen sind Mikrophone und Kameras, die wichtigsten Werkzeuge jedes Geheimdienstes. Eine dieser Kameras filmt während der gesamten Interaktionszeit das Gesicht des Benutzers. Auch wenn ich mein Smartphone degooglen kann, befinden sich meist trotztdem mindestens drei voll ausgestattete Android-Abhörwerkzeuge in meiner Gegenwart. Der Betrieb eines Smartphones hat allerdings ohne entsprechend nachgerüstete Spyware wie Whatsapp oder Signal, wenig Sinn. Außerdem wird man ständig über GPS getrackt und der UMTS-Chip wird permanent über Basisstationen trianguliert. Dem letzten Punkt kann man natürlich nicht mit einem feature phone abhelfen.

Abhängigkeit

Aufgrund seiner Natur als Allesköner kann man sich versucht sehen, sein Leben um das Smartphone herum zu gestalten, und es für eine gute Idee halten, daß man mit ein und dem selben Ding gleichzeitig lesen und Musik hören kann. Dabei besteht das Gefahr, daß das Smartphone die Kontrolle übernimmt, weil man z. B. beim Lesen und Musik hören nicht mehr das Telephon oder Whatsapp ausschalten kann, oder plötzlich der Akku leer wird und gar nichts mehr geht.

Fazit

Smartphones sind überzüchtete one-size-Alleskönner, die besonders Hinsichtlich des Displays ständig Kompromisse erfordert.Sie erlauben die schlimmsten Verwerfungen der aktuellen Zeit -- Überwachungswahn und Social Media-Clickbait mit hohem Suchtpotential -- immer bei sich zu führen zu können und sich dabei gut zu fühlen.

Smartphones

 
Avatar 8. November 2023

Robert Roth



Aus aktuellem Anlaß muß ich dringend meine Argumente für die Entsmartphonifizierung auf den neuesten Stand zu bringen. Und ein besseres Wort als Entsmartphonifizierung zu finden.

Single point of failure

Wenn ein Smartphone kaputt ist, sind folgende Dinge kaputt:
  • Telephon (nicht offensichtlich, aber man kann mit einem Smartphone auch telephonieren. Unsauberen Recherchen meinerseits zufolge war das mal eines der selling points von Smartphones)
  • Taschenlampe
  • Kalender
  • Wecker
  • MP3-Player fürs Einschlafen
  • MP3-Player für unterwegs
  • Lesestoff
Die Entsmartphonifizierung ist natürlich nicht die einzige Möglichkeit, diesen Mißständen zu begegnen. Nicht mal die offensichtlichste. Aber die besten alternativen Vorschläge waren, die Situation mit einem Smartphone zu akzeptieren oder mehrere Smartphones zu haben.

Bildschirm

Das Smartphone soll eigentlich ein technischer Alleskönner sein, es besteht aber dem Volumen nach aus nicht viel mehr als dem Display. Es fällt aber auf, daß Smartphones in verschiedenen Größen verfügbar sind. Die Funktionalität ist bemerkenswerterweise exakt gleich. Der einzige Parameter der die Größe bestimmt, ist das Display. Die einzige mir schlüssige Erklärung ist die, daß Smartphones mit unterschiedlichen Display-Größen für unterschiedliche Zwecke geeignet sind, was dem Sinn einer Smartphones entgegensteht: Das eine ist besser zum lesen und tippen, das andere spart mehr Akku, das dritte hat 16:9-Format und ist damit auf Netflix ausgelegt. In Wirklichkeit ist selbst ein kleines Display der größte Akkufresser eines Smartphones und selbst eigentlich für fast nichts gut, wofür es genutzt wird:
  • Lesen: Es gibt keine Bücher in Smartphonegröße, außer Smartphone-Bücher, aber die werden nicht gelesen, nur verschenkt, und es sind meist Bilderbücher. Das Lesen benötigt eine Bildwiederholrate von 60 FPS, ein Blatt Papier hat eine Bildwiederholrate von Papier ist ein paar Wochen, wenn ich was falsch ausgedruckt habe, was gleich im Altpapier landet. Gegen das Lesen an einem Display habe ich natürlich nichts vorzubringen, aber ein 4-Zoll-Amoled-Display ist die schlechteste aller Alternativen. Die beste ist ein e-Ink-Display in der Größe einer Buchseite.
  • Videos: Bildwiederholrate, Farbtiefe und Auflösung von Smartphone-Displays sind dieser Aufgabe angemessen, aber sie sind zu klein. Selbst die kleinsten Fernseher und Computer-Bildschirme waren nie so klein. Videos auf Sozialkrebsplattformen werden heutzutage auf Smartphone-Displays angepaßt. Oft sind sie im Hochformat. Naja, das Argument hat durchaus schwächen, die Bildformate haben sich immer mal geändert, aber man kann festhalten, daß man auf Smartphones eigentlich nur Videos ansehen kann, die auf Smartphone-Displays angepaßt sind.
  • Programmieren: Nur ein Scherz. Niemand programmiert auf Smartphones, weil es wegen des Displays nahezu unmöglich ist.
  • Spielen: Für Smartphones gibt es ausschließlich anspruchslose Spiele. Für Spiele sind als Spielerschnittstelle das Anzeigemedium und die Eingabeperipherie wichtig. Bei Smartphones muß das Display beide Aufgaben gleichzeitig übernehmen. Dadurch ist die Spielszenerie bei jeder Interaktion großflächig durch die Finger verdeckt. Bei dem Touch-Display handelt es sich außerdem um ein absolut zeigendes Eingabegerät. Ich habe gehört daß die internationale Schachmeisterin Sonja Bluhm am liebsten mit einem Touchpad spielt. Abgesehen davon ist mir niemand bekannt, der das je getan hätte. Üblicherweise spielt man mit Maus, Tastatur oder spezieller Spielperipherie wie Controller oder Lenkrad.
  • Musik hören: Es gibt MP3-Player ohne Display, und wenn sie eins haben, ist es oft nur ein beleuchtetes LCD-Display. Die Eingabeschnittstelle besteht aus nicht mehr als vier oder fünf Tastern, die man blind findet. Es gibt aber auch MP3-Player mit einem LED-Farbdisplay, sogar mit Touch-Funktion, allerdings deutlich kleiner, als bei einem Smartphone. Dadurch ist man imstande, offline Sozialkrebs-Videos abzuspielen, und ihn danach auszuschalten und dennoch telephonisch erreichbar zu sein. Das Layout ist Smartphone-Benutzeroberflächen nachempfunden und es gibt kleine, nutzlose Apps wie Schrittzähler oder Kalender, in die man nichts eintragen kann. All das ist möglich ohne Prozessor, lediglich ein kleiner Mikrocontroller, keine spezielle Graphikhardware, trotzdem passable Bildwiederholrate -- eben weil das Display so klein ist. Wäre sowas mal open source, könnte man, wie es heute üblich ist jedem Quatsch das Gefühl eines Betriebssystems verpassen: Seinem Taschenrechner, seiner Mikrowelle, etc... aber nach dem suckless-Prinzip mit ausschließlich dem nötigen reingepatchten Funktionen.
  • Surfen: Kombiniert die Eingabeprobleme beim Spielen und lesen. Vielleicht bin ich ja zu doof, aber beim Surfen habe ich kaum je den Link getroffen, den ich wollte, weil ich beim Touchen des Displays das Gefühl habe, mindestens ein Zehntel der Fläche des Displays anzuwählen, während ich mit einer Maus immer einen Pixel anwähle. Das könnte der Grund dafür sein, daß statt auf Webseiten die Unternehmer ihre Werbung jetzt über Apps deployen. Ich muß aber zugeben, das Scrollen auf einem Touch-Display wirklich viel besser geht und spaßiger ist, als mit einer Maus oder einer Tastatur oder Blättern in einem e-Book.
Aufgrund ihrer Größe brechen Smartphone-Displays auch leicht. Ich habe keine Informationen darüber, allerdings wären Displays perfekte Sollbruchstellen für Smartphones.

Wanze

Der schwächste Punkte, aber ich denke jetzt kann ich ihn anbringen. Das Smartphone ist eine durchdesignte Trackerwanze. Es wird werksseitig mit Spyware verseucht und hat unter der Haube alle möglichen Sensoren versteckt, die ständig ausgelesen werden (können). Am wichtigsten zu nennen sind Mikrophone und Kameras, die wichtigsten Werkzeuge jedes Geheimdienstes. Eine dieser Kameras filmt während der gesamten Interaktionszeit das Gesicht des Benutzers. Auch wenn ich mein Smartphone degooglen kann, befinden sich meist trotzdem mindestens drei voll ausgestattete Android-Abhörwerkzeuge in meiner Gegenwart. Der Betrieb eines Smartphones hat allerdings ohne entsprechend nachgerüstete Spyware wie Whatsapp oder Signal, wenig Sinn. Außerdem wird man ständig über GPS getrackt und der UMTS-Chip wird permanent über Basisstationen trianguliert. Dem letzten Punkt kann man natürlich nicht mit einem feature phone abhelfen.

Abhängigkeit

Aufgrund seiner Natur als Alleskönner kann man sich versucht sehen, sein Leben um das Smartphone herum zu gestalten, und es für eine gute Idee halten, daß man mit ein und dem selben Ding gleichzeitig lesen und Musik hören kann. Dabei besteht das Gefahr, daß das Smartphone die Kontrolle übernimmt, weil man z. B. beim Lesen und Musik hören nicht mehr das Telephon oder Whatsapp ausschalten kann, oder plötzlich der Akku leer wird und gar nichts mehr geht.

Fazit

Smartphones sind überzüchtete one-size-Alleskönner, die besonders Hinsichtlich des Displays ständig Kompromisse erfordert.Sie erlauben die schlimmsten Verwerfungen der aktuellen Zeit -- Überwachungswahn und Social Media-Clickbait mit hohem Suchtpotential -- immer bei sich zu führen zu können und sich dabei gut zu fühlen.

Smartphones

 
Avatar 7. November 2023

Robert Roth



Ich bin wieder mal über einen dieser Reddit-Posts gestoßen. Dort ging es darum, ob die Tools curl und wget installiert sein sollten. Die einhellige Meinung war: „Nein. Unnötige Angriffsfläche.“ Damit könnte der Post eigentlich schon zuende esein, das ganze bettet sich allerdings in den Admin-Kontext ein: Jemand hätte sich beschwert, daß diese doch sehr bekannten Standard-Tools nicht verfügbar waren, obwohl sie bei Ubuntu doch eigentlich dabei sind, sie also absichtlich entfernt worden sein mußten. Es gibt, wenn man dieses Vorgehen wählt, keinen guten Grund, Ubuntu als Ausgangspunkt zu nehmen, außer den, daß man vorhat, Standardkonformität vorzutäuschen: „Chef, ihre Mitarbeiter brauchen sich nicht in exotische oder selbstgebaute Linux-Distributionen einzuarbeiten, sondern einfach nur Ubuntu zu kennen, was jeder kennt. Aber wenn sie ihre Arbeit machen wollen, dann müssen sie erst zu mir rennen und bittebitte sagen.

Internet-Sicherheit

 
Avatar 19. Juni 2022

Robert Roth



Ich habe das Gefühl, der Biologismus ist eine weitere Form des Feminismus und nicht konservativ. Jetzt kann man sich sicher ewig damit aufhalten, den Feminismus zu definieren, aber zu Konservaitv kann man wohl sagen, er bedeutet, altes wiederherzustellen und bestehendes zu erhalten. Der Feminismus ist in drei Wellen abgelaufen.

Der Feminismus der ersten Welle war wohl im 19. Jahrhundert um Simone de Beauvoir, und damals war der Name „Feminismus“ für diese Bewegung auch noch nicht so populär. Sie nannten sich wohl Suffragetten, und wiewohl de Beauvoir relativ geistesgestört gewesen sein muß, war wohl ihr einziges politisches Anliegen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, besonders im Hinblick auf das Wahlrecht. Die Situation, daß Frauen und Männer einen unterschiedlichen Stand hatten, dürfte wohl mit Tradition und Religion begründet worden sein, nicht durch Biologie. Ihre Gleichberechtigung haben sie bekommen, und seither hat man von ihnen nicht mehr viel gehört. (Die Populäre Erklärung ist, daß Depression und Krieg sie auf ihre „alten“ Plätze verwiesen haben. Überzeugt mich total.)

In den 60ern entstand dann der Postmodernismus, der große Wellen geschlagen hat, und in dem geht es ja zentral um Machtstrukturen. Es war also einfach für die Feministen, hierin eine Reprise der Unterdrückungsnarrative der ersten Welle des Feminismus zu sehen, besonders, wenn Derrida — womöglich in Anlehnung an Hegel, wen würde es wundern — überall Gegensätze sieht, von denen ein Teil positiv und der andere negativ bewertet ist, woraus dann sofort die Unterdrückung des einen durch das andere folgt; Explizit auch „Mann“ und „Frau“. Gefundenes Fressen für Alice Schwarzer und Konsorten, die dann den Beginn der zweiten Welle des Feminismus markierten. Die Duktus hier war anders als bei der ersten Welle, und verdient meiner Meinung nach viel Eher den Namen „Feminismus“: Frauen sind von der Venus und Männer vom Mars, also völlig unterschiedlich, bemessen an höchstwahrscheinlich relativ willkürlich gewählten und höchst streitbaren Markern. Der Mann ist der Unterdrücker der Frau, was es zu dekonstruieren gilt. Man kann auch Solanas bemühen, die die Anzahl der Männer auf das eben notwendige Maß für Reproduktionsfähigkeit reduzieren wollte. Im Kampf um die Rechte der Frau können sowieso immer nur Teilsiege errungen werden, „fertig“ würde man nie werden. Der Postmodernismus springt einem geradezu ins Auge.

Für Frauen liegt es am nächsten, den Köder zu schlucken und es sich in der Opferrolle gemütlich zu machen. Soweit wie ich bis jetzt gelesen habe, scheint Esther Vilar in ihrem Buch „Der Dressierte Mann allgemein einen guten Ansatz zu finden.

Da aber Männer hier in der Kritik stehen, sind sie natürlich wesentlich höher motiviert, Stellung zu beziehen. Sie könen dies zustimmend tun und Folgerichtig für die Probleme in ihrem Einflußbereich ihr männliches Geschlecht als Ursache zu suchen, dem Aufruf zur Dekonstruktion nachkommen und folgerichtig versuchen, die als „typisch männlich“ proklamierten Eigenschaften abzulegen und ggf. weibliche anzunehmen. Der Lebensentwurf des „Softies“ erfreute sich in den 90ern ja einiger Beliebtheit. Die hauptsächliche Kritik am Feminismus ging aber in die falsche Richtung. Statt dem postmodernen Feminismus zu entlarven und das gesamte Konzept begonnen bei der Mann-Frau-Dialektik bis hin zu den Ausrottungsphantasien eine klare Absage zu erteilen, stellten sie diesem den posfaktischen Biologismus entgegen, indem sie die phantasierten Rollenbilder goutierten und sie mit der menschlichen Biologie zu rationalisieren, bald durch Analsogieschlüsse ins Tierreich, bald durch Phantasien über die Steinzeit. Den Anfangspunkt dafür scheint das Machwerk der Peases Ende der 90er zu markieren. In früherer prominenter Kritik ist von Mutmaßungen über biologische Ursachen nichts zu lesen. Ich bin mir sicher, hätten diese Argumente existiert, hätte Vilar sie angeführt. Diese Theorie ist also neuer als der Feminismus der zweiten Welle und damit keineswegs konservativ zu nennen. Vielmehr übernimmt sie ja im Kern die Apotheose der Frau und des „typisch weiblichen“ als wichtiges Kennzeichen des radikalen Feminismus. Eine wirkliche konservative Kritik hätte wohl traditionelle und christliche Werten beschwören müssen, nicht biologistische Narrative. Ebenfalls nicht korrekt. Richtig wäre es wie schon gesagt, mit der Kritik bereits bei Foucault und Derrida anzusetzen, vielleicht sogar bei Hegel, keine Ahnung, was weiß ichdenn.

Interessant sind auch die Folgen, die das ganze Mißverständnis zeitigt, wie sie sich in einer selbsterfüllenden Prophezeiung darstellen: Die Feministen proklamieren, daß die Frau ein göttliches Wesen ist und der Mann sein Heil im Selbsthaß zu finden hätte. Die „Konservativen“ übernehmen diese Vorstellung bruchlos, bewerten diese aber positiv und stützen sie mit Biologismus. Ob nun Männer eine stärkere Libido besitzen als Frauen sei dahingestellt. Liebeskummer scheint aber Frauen bekannt zu sein. Daß der Mann die Frau zu umwerben hätte, ist also offensichtlich nicht biologisch determiniert. Wenn aber nun ein signifikanter Anteil postmoderner Frauen und „konservativer“ Männer Frauen als inhärent wertvoller ansehen, produziert sich genau dieses Bild aus ökonomischen Gründen: Die Initiative bei der Partnerwahl zu ergreifen ist mit Kosten verbunden: Unabhängig von Drinks, die man ausgibt, etc., riskiert man, eine Kränkung zu erfahren, etc. Sowohl Männer als auch Frauen überschätzen aber den Marktwert der Frauen, was die Frauen dazu motiviert, es den Männern zu überlassen, die Initiative zu ergreifen. Die Männer unterschätzen gleichsam ihren Marktwert und glauben, ihnen stünde die Aufgabe zu, die Initiative zu ergreifen. Somit bestätigt sich im Nachhinein das feministische Narrativ. Es gibt einen weiteren Folgeeffekt. Demnach müßte es eine Anzahl unterhalb des Marktwertes der „untersten“ Frau bewerteten Männer finden, die nun keinen Partner mehr für sich gewinnen können. Das Phänomen der Incels ist auf natürliche Art nicht zu erklären. Ihnen gesellen sich Pick-Up-Artists bei. Sie halten biologistische Erklärungsversuche für die mißliche Lage der Incels bereit und bieten Manipulationstechniken an, die den Frauen einen höheren Marktwert als den eigentlichen vorgaukeln, also sie zu einer für sie unbemerkten Überbewertung zu verleiten. Diese Kurse erhöhen eigentlich aber nur das Selbstbewußtsein der Teilnehmer, was natürlich attraktiv wirkt (unabhängig vom Geschlecht). Durch den Erfolg sehen sowohl Schüler als auch Lehrer den Biologismus bestätigt.

Ich fälle in diesem Beitrag einen Haufen persönlicher Werturteile, die auch bloß niemanden interessieren. Der Vollständigkeit halber also: Aufgrund der postmodernen Natur werden vertreter des Feminismus zweiter Welle ihr Ziel nie als erreicht ansehen. Mittlerweile läuft die dritte Welle des Feminismus, die inhaltlich die Konzepte von Mann, Männlichkeit, Frau und Weiblichkeit komplett ablehnen und sogar bis hin zu den äußeren Geschlechtsmerkmale als konstruiert ansehen. Er versteckt seine postmoderne Natur nicht mehr. Die feministische Standpunkttheorie (ihrerseits ebenfalls eine Paraphrase postmoderner Ideen) ist mittlerweile abgelöst durch den Intersektionalismus, der das Konzept der Unterdrückung der Frau durch den Mann mittlerweile auf die Unterdrückung des Homosexuellen durch den Heterosexuellen, des Alten durch den Jungen, des Nichtweißen durch den Weißen, des Behinderten durch den Nichtbehinderten, des Trenssexuellen durch den Cissexuellen, desjenigen, der nicht an die Zweigeschlechtlichkeit glaubt durch denjenigen, der schon an sie glaubt, usw. und gibt damit eine Kernkomponente des Kulturmarxismus.

Feminismus

 
Avatar 15. Dezember 2021

Robert Roth



Ich habe heute in meine Suchmaschine „Argumentationsethik“ eingegeben und bevor ich auf Enter drücken konnte, wurde meine Suche auf „Argumentationsethik debunked“ vervollständigt. Das hat mich natürlich wahnsinnig interessiert, weil ich bei dem ganzen Thema irgendwie immer ein schlechtes Gefül hatte, aber nie gute Gegenargumente gefunden habe. Und ich wurde fündig. Ich habe sogar – und das ist der eigentliche Knaller – ein gutes Argument gegen das Handlungsaxiom gefunden. Gut, aber nicht gut genug.

Das Handlungsaxiom hört man am Häufigsten in dieser Form:

Der Mensch handelt. Der Versuch, der Aussage „Der Mensch handelt“ zu widerlegen wäre selbst eine Handlung und kann somit nicht widerspruchsfrei angetreten werden.

Oder ähnlich. Die Kritik daran besagt, dass die erste Aussage universell ist, die zweite aber nicht. Wenn jemand die Aussage „Der Mensch handelt.“ wiederlegen will -- unabhängig davon, ob erfolgreich oder nicht -- zeigt bestenfalls, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt handelt. Das ist korrekt, und bei genauer Überlegungkönnte man eigentlich noch mehr Probleme finden:

Definition. Eine Handlung ist ein Ereignis, das von einem Handelndnen eingeleitet wird, und darauf abzielt, für ihn eine bessere Situation herbeizufüren als die, die eingetreten wäre, hätte er nicht gehandelt.

Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob ein Widerspruch gegen die Aussage „Der Mensch handelt“ wirklich notwendigerweise eine Handlung darstellt. Ich kann mir nämlich viele Beispiele vorstellen, in denen jemand diesen Widerspruch einlegt, um seine Situation zu verbessern. Aber eine Notwendigkeit sehe ich hier nicht. Man könnte versuchen, zu argumentieren, daß man so handelt, um dem Satz zu widersprechen. Setzt man aber nun alle Vatiablen ein, erhält man: Er widerspricht diesem Satz, um dem Satz zu widersprechen. Das wäre einer Tautologie ähnlich, die Handlung würde zum Selbstzweck. Wenn das erlaubt ist, verliert der Begriff „Handlung“ seine Bedeutung, weil jede andere Handlung oder sogar Nichthandeln die Situation gleihermaßen verbessert, weil ja nur um des Handelns bzw. Nichthandelns willen gehandelt wird bzw. nicht.

Ein anderer Punkt zielt auf die Universalität ab. Der Satz „Der Mensch handelt“ kam mir immer schon schrecklich vage vor. Was ist gemeint? „Jeder Mensch handelt zu jedem Zeitpunkt?“ Oder „Für jeden Zeitpunkt gibt es mindestens einen handelnden Menschen?“ Oder „Bei jedem Menschen ist jederzeit mit Handlungen zu rechnen?“ Letzteres erscheint mir am wahrscheinlichsten. Mises war vielleicht einfach Kind seiner Zeit, weswegen er sich nie die Frage nach toten Menschen und Außerirdischen gestellt hat. Tote handeln nicht. Das könnte man damit erklären, daß ihnen eben das Wesentliche zum Menschsein fehlt: Die Handlungsfähigkeit, andererseits setzt die Formulierung „toter Mensch“ ja irgendwie voraus, daß es sich immer noch um einen Menschen handelt. Der Begriff greift also an dieser Stelle zu weit.

Andererseits zeigt die Existenz von Science-Fiction-Alienrassen, die Menschen erdacht haben, daß dem Menschen in ihrer Intelligenz überlegene Spezies, von denen sie nichts wissen, denkbar sind. Diesen könnte die Handlungsfähigkeit unmöglich abgesprochen werden, haben sie ja überbenschliche Handlungsspielräume. Weiterhin kann das Essen beispielsweise als Handlung verstanden werden. Auch Tiere essen. Vielleicht gewinne ich mit der folgenden Erkenntnis ja einen Nobelpreis oder so, aber Hunde können nicht gleichzeitig essen und gehen. Sie haben keine Lippen. Wenn sie kauen, fällt ihnen das Futter aus dem Maul. Sie sind darauf angewiesen, daß das Futter vor ihnen auf dem Boden liegt. Somit ist Essen auch für Hunde eine Handlung, da sie mit Opportunitätskosten verbunden ist. Das verstehen Hunde, weswegen wohl selbst der größten Hundefreund keine großen Hoffnungen hegt, jemals eines solchen Verauchs teilhaftig werden zu dürfen. Aber Hunde sind keine Menschen. Hier greift der Begriff also zu kurz.

Was haben also Hunde, Aliens und lebende Menschen gemeinsam, was wir als Generikum verwenden könnten anstatt des Spezifikums „Menschen?“ Es scheint darauf hinauszulaufen: Sie alle handeln. Als Ergebnis erhalten wir: „Alles, was handelt, handelt.“ Durchaus unzufriedenstellend.

Auflösung: All diese Übelegungen sind eigentlich nur gedankenspielereien, wie man die Begründung des Handlungsaxioms eskalieren lassen kann, wenn man es falsch verstehen will. Es ist ein Axiom. Laut Wikipedia wird ein Axiom als wahr angenommen und nicht deduziert oder begründet. Den ganzen Teil mit dem performativen Widerspruch kann man sich eigentlich klemmen. Die Praxeologen lieben das aber, was möglicherweise nicht mal optimal ist. Ayn Rand sagt:

An axiom is a proposition that defeats its opponents by by the fact that they have to accept it and use it in the wprocess of any attempt to deny it.

Ob nun ein Axiom den Zweck hat, einen Sieg herbeizufüren, sei mal dahingestellt. Die Praxeologen scheinen sich aber daran einen Narren gefressen haben, für das Widerlegen jedes Axioms einen performativen Widerspruch aufzuzeigen, so auch Mises. Man muß das Handeln akzeptieren und benutzen, um abzustreiten, daß man handelt. Das ist die Aussage. Daraus folgt nicht, daß das Handlungsaxiom wahr ist, das soll es auch nicht. Es ist einfach ein Meme unter Praxeologen.

Das mit der Argumentationsethik kommt später mal.

Philosophie

 
Avatar 15. Dezember 2021

Robert Roth



Ich habe heute in meine Suchmaschine „Argumentationsethik“ eingegeben und bevor ich auf Enter drücken konnte, wurde meine Suche auf „Argumentationsethik debunked“ vervollständigt. Das hat mich natürlich wahnsinnig interessiert, weil ich bei dem ganzen Thema irgendwie immer ein schlechtes Gefül hatte, aber nie gute Gegenargumente gefunden habe. Und ich wurde fündig. Ich habe sogar – und das ist der eigentliche Knaller – ein gutes Argument gegen das Handlungsaxiom gefunden. Gut, aber nicht gut genug.

Das Handlungsaxiom hört man am Häufigsten in dieser Form:

Der Mensch handelt. Der Versuch, der Aussage „Der Mensch handelt“ zu widerlegen wäre selbst eine Handlung und kann somit nicht widerspruchsfrei angetreten werden.

Oder ähnlich. Die Kritik daran besagt, dass die erste Aussage universell ist, die zweite aber nicht. Wenn jemand die Aussage „Der Mensch handelt.“ wiederlegen will -- unabhängig davon, ob erfolgreich oder nicht -- zeigt bestenfalls, dass ein Mensch zu einem Zeitpunkt handelt. Das ist korrekt, und bei genauer Überlegungkönnte man eigentlich noch mehr Probleme finden:

Definition. Eine Handlung ist ein Ereignis, das von einem Handelndnen eingeleitet wird, und darauf abzielt, für ihn eine bessere Situation herbeizufüren als die, die eingetreten wäre, hätte er nicht gehandelt.

Angesichts dessen stellt sich die Frage, ob ein Widerspruch gegen die Aussage „Der Mensch handelt“ wirklich notwendigerweise eine Handlung darstellt. Ich kann mir nämlich viele Beispiele vorstellen, in denen jemand diesen Widerspruch einlegt, um seine Situation zu verbessern. Aber eine Notwendigkeit sehe ich hier nicht. Man könnte versuchen, zu argumentieren, daß man so handelt, um dem Satz zu widersprechen. Setzt man aber nun alle Vatiablen ein, erhält man: Er widerspricht diesem Satz, um dem Satz zu widersprechen. Das wäre einer Tautologie ähnlich, die Handlung würde zum Selbstzweck. Wenn das erlaubt ist, verliert der Begriff „Handlung“ seine Bedeutung, weil jede andere Handlung oder sogar Nichthandeln die Situation gleihermaßen verbessert, weil ja nur um des Handelns bzw. Nichthandelns willen gehandelt wird bzw. nicht.

Ein anderer Punkt zielt auf die Universalität ab. Der Satz „Der Mensch handelt“ kam mir immer schon schrecklich vage vor. Was ist gemeint? „Jeder Mensch handelt zu jedem Zeitpunkt?“ Oder „Für jeden Zeitpunkt gibt es mindestens einen handelnden Menschen?“ Oder „Bei jedem Menschen ist jederzeit mit Handlungen zu rechnen?“ Letzteres erscheint mir am wahrscheinlichsten. Mises war vielleicht einfach Kind seiner Zeit, weswegen er sich nie die Frage nach toten Menschen und Außerirdischen gestellt hat. Tote handeln nicht. Das könnte man damit erklären, daß ihnen eben das Wesentliche zum Menschsein fehlt: Die Handlungsfähigkeit, andererseits setzt die Formulierung „toter Mensch“ ja irgendwie voraus, daß es sich immer noch um einen Menschen handelt. Der Begriff greift also an dieser Stelle zu weit.

Andererseits zeigt die Existenz von Science-Fiction-Alienrassen, die Menschen erdacht haben, daß dem Menschen in ihrer Intelligenz überlegene Spezies, von denen sie nichts wissen, denkbar sind. Diesen könnte die Handlungsfähigkeit unmöglich abgesprochen werden, haben sie ja überbenschliche Handlungsspielräume. Weiterhin kann das Essen beispielsweise als Handlung verstanden werden. Auch Tiere essen. Vielleicht gewinne ich mit der folgenden Erkenntnis ja einen Nobelpreis oder so, aber Hunde können nicht gleichzeitig essen und gehen. Sie haben keine Lippen. Wenn sie kauen, fällt ihnen das Futter aus dem Maul. Sie sind darauf angewiesen, daß das Futter vor ihnen auf dem Boden liegt. Somit ist Essen auch für Hunde eine Handlung, da sie mit Opportunitätskosten verbunden ist. Das verstehen Hunde, weswegen wohl selbst der größten Hundefreund keine großen Hoffnungen hegt, jemals eines solchen Verauchs teilhaftig werden zu dürfen. Aber Hunde sind keine Menschen. Hier greift der Begriff also zu kurz.

Was haben also Hunde, Aliens und lebende Menschen gemeinsam, was wir als Generikum verwenden könnten anstatt des Spezifikums „Menschen?“ Es scheint darauf hinauszulaufen: Sie alle handeln. Als Ergebnis erhalten wir: „Alles, was handelt, handelt.“ Durchaus unzufriedenstellend.

Auflösung: All diese Übelegungen sind eigentlich nur gedankenspielereien, wie man die Begründung des Handlungsaxioms eskalieren lassen kann, wenn man es falsch verstehen will. Es ist ein Axiom. Laut Wikipedia wird ein Axiom als wahr angenommen und nicht deduziert oder begründet. Den ganzen Teil mit dem performativen Widerspruch kann man sich eigentlich klemmen. Die Praxeologen lieben das aber, was möglicherweise nicht mal optimal ist. Ayn Rand sagt:

An axiom is a proposition that defeats its opponents by by the fact that they have to accept it and use it in the wprocess of any attempt to deny it.

Ob nun ein Axiom den Zweck hat, einen Sieg herbeizufüren, sei mal dahingestellt. Die Praxeologen scheinen sich aber daran einen Narren gefressen haben, für das Widerlegen jedes Axioms einen performativen Widerspruch aufzuzeigen, so auch Mises. Man muß das Handeln akzeptieren und benutzen, um abzustreiten, daß man handelt. Das ist die Aussage. Daraus folgt nicht, daß das Handlungsaxiom wahr ist, das soll es auch nicht. Es ist einfach ein Meme unter Praxeologen.

Das mit der Argumentationsethik kommt später mal.

Philosophie

 
Avatar 11. August 2021

Robert Roth



Der Quatsch, den Leute über zustandsfreie Paßwort-Manager schreiben.

TL;DR: Die Wahrheit ist natürlich, daß zustandsfreie und lokale Paßwortmanager exakt gleich sicher sind.

Erinnert euch an eure Kryptographie-Vorlesung. Was waren die drei Dinge, die kryptographische Sicherheit liefern?

  1. Der Schlüssel
  2. Sonst gar nichts
  3. Erst recht nicht das Verfahren

Wenn bestimmte Informationen eure Hände nicht verlassen dürfen, um die Sicherheit eurer Paßwörter zu gewährleisten, sind diese Informationen Teil des Schlüssels und gehören genauso wenig auf die Platte gespeichert, wie das Master-Paßwort. Auch nicht verschlüsselt. Wenn sie auf der Platte gespeichert werden müssen, weil sie nun mal nötig sind, um euer verschlüsseltes Paßwort wiederherzustellen, sind sie Teil des Verschlüsselungsverfahrens (z. B. als Parameter), und sie aus Sicherheitsgründen geheimzuhalten wäre security by obscurity. Tatsächlich ist die Idee, ein verschlüsseltes Paßwort dürfe nich an die Öffentlichkeit gelangen, vergleichbar mit der Idee, Alice schriebe eine Nachricht an Bob, verschlüssele diese mit AES2, aber sende diese dann nicht ab — aus Sicherheitsgründen. Der ganze Witz einer Verschlüsselung besteht darin, daß der Cryptotext promiskuitiv in der Öffentlichkeit herumgesendet werden kann.

Das ist ebenfalls der Grund, warum man einen Paßwort-Manager benutzt. Man ängstigt sich um seinen Computer, weil die passwords.txt unverschlüsselt in irgendeinem supergeheimen Ordner herumliegt. Man kann aber nicht damit rechnen, daß der Computer immer nur von einem selbst benutzt wird, nie gehackt oder gestohlen wird, etc, daher verschlüsselt man die passwords.txt. Man tut das, um diese Datei gefahrlos überall speichern und auf Laptops und USB-Sticks mit sich herumschleppen und sie in seine Cloud hochladen zu können, solange man nur den Schlüssel geheim halten kann.

Aber ist es denn nicht besser wirklich zufällige Paßwörter zu benutzen? Erinnert euch daran, daß Computer deterministische Maschinen sind, und deshalb Zufallsgeneratoren immer auf einem Seed arbeiten. Ob es dümmer ist, aus einem 64-Bit-Seed ein 128-Bit-Paßwort zu erstellen, oder aus einem 128-Bit-Sed ein 64-Bit-Paßwort, ist nur eine Seitenfrage. Jedenfalls könnte man statt eines Paßworts genausogut ein Seed speichern und verschlüsseln oder auch — noch sicherer — gar nicht speichern sondern einfach seinem Master-Paßwort anfügen. Dann hätte man einen zustandsfreien Paßwort-Manager. Oder man fügt, wenn man ein neues Paßwort speichern muß, beim Erstellen einen 64-Bit-Salt an sein Master-Paßwort an und speichert diesen Salt dann auf seiner Festplatte, meinentwegen auch verschlüsselt, wenn man sich dann sicherer fühlt. Dann hat man einen lokalen Paßwort-Manager.

Fazit: Lokale und zustandsfreie Paßwort-Manager sind gleich sicher.

Internet-Sicherheit